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Zu spät aufgewacht?

Erst in der Schlussphase nach aufopferungsvollem Kampf gegen eine Klassemannschaft verlieren? Davon waren wir die ganze Saison über so weit entfernt wie vom gesicherten Tabellenmittelfeld. „Spiel verloren, aber Selbstvertrauen und Zuversicht gewonnen“, bilanziert Danny Galm vom Zeitungsverlag Waiblingen. Ersatzkapitän Andreas Beck konstatiert: „Wir haben eine positive Entwicklung genommen.“

Beim VfB zieht man Stärke aus dem stürmischen Gastspiel beim BVB. Das Problem nur: Der Blick auf die Tabelle und das Restprogramm zeichnen ein anderes Bild. Augsburg hat mit inzwischen drei Punkten und 18 Toren seinen Vorsprung ausgebaut und spielt als nächstes gegen die beiden schwächsten Mannschaften der Liga. Ein Szenario liegt in der Luft, bei dem der VfB Ende April selbst durch einen Sieg in Augsburg nicht entscheidend an die bayerischen Schwaben herankommt. Da Schalke auch noch gegen alle Nachbarn im Keller antreten darf, müsste in Gelsenkirchen schon einiges zusammenbrechen, damit der VfB am letzten Spieltag auch nur die Chance bekommt, Blau-Weiß hinter sich zu lassen.

3 Punkte und 18 Tore zum rettenden Ufer

Vieles spricht dafür, dass die Mannschaft zu spät in den Kampfmodus umgeschaltet hat. Die Frage, wie viele zusätzliche Punkte man mit dem gleichen Engagement gegen andere Mannschaften hätte holen können, ist berechtigt, bringt uns aber kein Stück weiter. Eigentlich gibt es nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder der erwachte Kampfgeist beschert uns Zählbares (6-9 Punkte) aus den Spielen gegen Hoffenheim, Frankfurt, Leverkusen, Gladbach, Berlin und Wolfsburg oder der Weg zum Klassenerhalt führt nur über die alte Försterei oder die Reeperbahn, wenn es dumm läuft sogar über den Volkspark oder Müngersdorf.

Ob in Augsburg oder Schalke oder in der Relegation, entscheidend wird sein, dass die Mannschaft neben der neuen defensiven Stabilität mehr Ballsicherheit und Spielkontrolle entwickelt. In Dortmund wurde deutlich, dass der Druck auf die letzte Reihe ohne Entlastung irgendwann so groß wird, dass es fast zwangsläufig klingelt. Technische Unzulänglichkeiten führen zu unsauberen ersten Kontakten und folglich zu Ballverlusten. Weinzierl hat sich auf vielen Positionen für die kampf- und laufstärkere Option entschieden und nimmt die spielerischen Defizite in Kauf. Kann er es sich leisten, auch im Saisonendspurt das Potenzial eines Didavi, Donis, Thommy oder Sosa links liegen zu lassen? Kampf und Leidenschaft alleine werden nicht reichen, um die Liga zu halten. Auch das kann man aus dem Spiel in Dortmund ableiten. 

BVB – VfB 3:1

Mein erstes Spiel im Stadion: 1980 VfB – HSV 3:2 (Tore: Müller, Kelsch, Allgöwer) Mein schönstes Stadionerlebnis: 1991 VfB – BVB 7:0 (Allgöwer 2, Sverrisson 3, Walter 2) Meine erste Auswärtsfahrt: 1991 BVB – VfB 0:0 Emotionalster Erfolg: 1992 Deutscher Meister, letzter Spieltag B04 – VfB 1:2 (Tore: Walter, Buchwald) Lieblingsspieler: Helmut Roleder, Asgeir Sigurvinsson

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