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Die DFL und ihr Scherbenhaufen

Die DFL darf jetzt über die Beteiligung eines Investors verhandeln. (Foto: Imago, Imago/Kirchner-Media)

Laut DFL-Statuten ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich, um über den Einstieg eines Investors zu entscheiden. 24 der 36 Erst- und Zweitligaklubs haben nun zugestimmt, doch das Echo ist überwiegend kritisch.

Bei der Vermarktung hinkt die Bundesliga der Konkurrenz seit Längerem hinterher. Aufholen will man nun in punkto Internationalisierung und Digitalisierung.

Bisher sieht die Vermarktung der Fernsehrechte so aus: Kunden müssen gleich zwei Abos abschließen, um die altbackenen Übertragungen mit den immergleichen „Experten“-Interviews zu empfangen. Jetzt will die DFL neue Kanäle bespielen und internationale Märkte attackieren.

Aber warum sollte James aus Kansas oder Seo-yun aus Südkorea künftig Bundesliga gucken? Andere Ligen bieten nämlich deutlich attraktivere Produkte an. Content, technische Umsetzung, marktgerechte Aufbereitung – an Ansatzpunkten zur Aufwertung fehlt es der DFL wirklich nicht. Nur: Muss man dafür unbedingt einen Investor ins Boot holen?

Gibt es keine besseren Entwicklungsmodelle für die Bundesliga?

Die DFL plant, 8 Prozent der Vermarktungserlöse auf 20 Jahre an einen Investor zu verpfänden. Das Gesamtvolumen des Deals: rund eine Milliarde Euro. Angesichts der Laufzeit keine überwältigend hohe Summe.

Und die wirklich wichtigen Fragen sind noch nicht beantwortet: Was macht eigentlich die Attraktivität der Bundesliga aus? Welche Zielgruppen möchte man erreichen? Wie kann man eine Liga vermarkten, die zuletzt elf Mal hintereinander den gleichen Meister produzierte?  

Wie tragfähig ist die Entscheidung im Hinblick auf die Ablehnung bei vielen Klubs und Fans?

Die Geisterspiele und der Konflikt um Anstoßzeiten haben gezeigt, dass die Bundesliga auf die zahlreichen aktiven Fans und die Stimmung in den Stadien angewiesen ist. Das ist die Grundlage jeder Vermarktungsstrategie.

Wenn nun durch das Prozedere bei der Abstimmung das Prinzip 50-plus-1 ad Absurdum geführt wird, und ein Drittel der Vereine offensichtlich nicht von dem Konzept überzeugt sind, muss die DFL zunächst einmal intern die Scherben zusammenkehren, bevor sie ihre ehrgeizigen Pläne angehen kann.

Mein erstes Spiel im Stadion: 1980 VfB – HSV 3:2 (Tore: Müller, Kelsch, Allgöwer) Mein schönstes Stadionerlebnis: 1991 VfB – BVB 7:0 (Allgöwer 2, Sverrisson 3, Walter 2) Meine erste Auswärtsfahrt: 1991 BVB – VfB 0:0 Emotionalster Erfolg: 1992 Deutscher Meister, letzter Spieltag B04 – VfB 1:2 (Tore: Walter, Buchwald) Lieblingsspieler: Helmut Roleder, Asgeir Sigurvinsson

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