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Ausgeknockt

Zaniolo nutzt einen Abwehrfehler zum entscheidenden 0:2. (Foto: IMAGO/Jan Huebner)

Die Abwehrschlacht in Leverkusen ist gerade einmal fünf Tage her, da wartet schon der nächste Brocken auf den VfB. Der Europa-League-Sieger und derzeitige Tabellendritte der Serie A gilt als eine der Mannschaften der Stunde in Europa. Nicht zu Unrecht, wie die 60.000 am Mittwochabend im restlos ausverkauften Neckarstadion miterleben.

Atalanta Bergamo kontrolliert die Partie in den ersten 45 Minuten und sticht nach der Pause zwei Mal gnadenlos zu. Die Weiß-Roten können sich trotz aller Bemühungen nicht entscheidend vor dem Tor von Marco Carnesecchi durchsetzen. Die wichtigsten Erkenntnisse aus der ersten Heimniederlage seit einem Jahr findet ihr im handlichen Champions-Sixpack.

  1. Einwechselspieler: Zur zweiten Halbzeit schickt Gäste-Trainer Gian Piero Gasperini mit Charles de Ketelaere einen der Matchwinner aufs Feld. Der belgische Schlaks bereitet in der 51. Minute stark für Lookman vor. Auf der anderen Seite scheitern die Joker Malanga (82.) und Stenzel (87.) knapp. Eine Minute später macht der ebenfalls eingewechselte Nicolo Zaniolo den Deckel drauf.
  2. Pressing: Ähnlich wie Leverkusen am Freitag lassen die Norditaliener der Hoeneß-Elf keinen Raum zur Entfaltung. Selbst die sonst so Pressing resistenten Stiller und Millot kommen immer wieder in Bedrängnis. Atalanta zeigt, wie man das Ballbesitzspiel des VfB unterbinden kann.
  3. Keine Durchschlagskraft: Der italienische Fünferriegel meldet die Stuttgarter Offensive weitgehend ab. Weder El Bilal noch Undav, Millot oder Führich können sich entscheidend gegen die robuste Gäste-Abwehr durchsetzen. Und wenn doch mal ein Ball durchkommt, behindern sich die Schwaben gegenseitig (11. Rouault und El Bilal) oder zielen daneben.  
  4. Reife und Qualität: Insgesamt sind die Gäste ihren Gegenspielern individuell überlegen. Von der Bank kann Gasperini in einer frühen Spielphase mit Kossounou und de Ketelaere gleich zwei internationale Spitzenspieler nachlegen. Gerade im Abwehrverhalten zeigen sich die Lombarden reifer und abgezockter. Der VfB-Defensive unterlaufen dagegen vor den beiden Toren individuelle Fehler, die auf diesem Niveau sofort bestraft werden.
  5. Substanzverlust: Spiele gegen Spitzenmannschaften sind kraftraubend. Bei so manchem Akteur im Brustring macht sich das inzwischen bemerkbar. Karazor und Undav fehlt in einigen Szenen die Spritzigkeit, um ihre hartnäckigen Gegenspieler abzuschütteln. Eine Pause würde auch Mittelstädt, Stiller und Millot guttun. Doch am Sonntag kommt mit der Eintracht die nächste Mannschaft im Formhoch nach Cannstatt.
  6. Party auf den Rängen: Spätestens als die Cannstatter Kurve kurz vor Abpfiff den Gassenhauer der vergangenen Spielzeit anstimmt, ist klar, dass die Fans der Mannschaft die Niederlage nicht übelnehmen: „Stuttgart international – Europapokal“. Gegen eine der namhaften Fanszenen Italiens präsentieren sich die VfB-Ultras explosiv wie lange nicht mehr.

Nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Leweling und Undav muss der Kader beweisen, dass er in der Breite tatsächlich besser geworden ist. Al-Dakhil, Stergiou, Krätzig, Keitel und Woltemade sind Kandidaten für einen Startelfeinsatz am Sonntag. Viel leichter als gegen Atalanta dürfte es da allerdings auch nicht werden.

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VfB Stuttgart in der Champions League: Lehrstunde gegen Atalanta Bergamo – Sport – SZ.de

Mein erstes Spiel im Stadion: 1980 VfB – HSV 3:2 (Tore: Müller, Kelsch, Allgöwer) Mein schönstes Stadionerlebnis: 1991 VfB – BVB 7:0 (Allgöwer 2, Sverrisson 3, Walter 2) Meine erste Auswärtsfahrt: 1991 BVB – VfB 0:0 Emotionalster Erfolg: 1992 Deutscher Meister, letzter Spieltag B04 – VfB 1:2 (Tore: Walter, Buchwald) Lieblingsspieler: Helmut Roleder, Asgeir Sigurvinsson

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