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Mitgliederversammlung 2021

Gestern wurden wir Zeuge eines denkwürdigen Tages in unserem Stadion, der einen echten Neuanfang in den Gremien des VfB Stuttgart e.V. bedeutet. Vielen Dank an alle anwesenden Mitglieder, ganz besonders an alle Kandidat:innen, die sich bereit erklärt haben, Verantwortung für unseren VfB zu übernehmen. Den gewählten Vereinsbeirät:innen, Präsidiumsmitgliedern und unserem neuen, alten Präsidenten herzlichen Glückwunsch zur Wahl. Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit. Lasst uns beginnen!

Meine sehr verehrten Damen und Herren,
Herr Präsident,
liebe Mitglieder,

ziemlich genau zwei Jahre ist es her, dass ich auf dieser Bühne stand. Die wenigstens von euch werden sich daran erinnern. Wohl aber an den Redner, der auf mich folgte: Rainer Adrion. Wir haben es alle noch im Ohr: „Als ob Sie sich immer an die Regeln halten würden, Herr Dietrich.“

Erinnert ihr euch,wie vergiftet die Atmosphäre damals war? Wie feindselig sich die Klubführung und Teile der Mitgliedschaft gegenüber standen?

Jener Tag war ein Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte.

Der VfB ist seit der Ausgliederung – und das lässt sich ziemlich gut an den Satzungen und Verträgen ablesen – ein auf Biegen und Brechen zusammen gezimmertes Konstrukt. Die Ausgliederung heiligte die Mittel.

Der Verein und wir Mitglieder sollen nur noch Beiwerk sein im glitzernden Business der Fußball AG, nur Statisten im monatelang recherchierten House of Stuttgarts.

Ja, die Mannschaft von Pellegrino Matarazzo hat uns Spaß gemacht.

Ja, uns gefallen die Strukturen, die um Thomas Krücken im NLZ aufgebaut werden.

Ja, wir schätzen die Arbeit der sportlichen Führung in den vergangenen 2 Jahren.

Aber: Wir sind NICHT damit einverstanden, dass sich unser Verein wieder von einzelnen Personen abhängig macht.

Bis heute gibt es nämlich Leute im Umfeld des VfB, die ihr Tun darauf ausrichten, Kapital und Eigeninteressen die Sänfte zu tragen. Intrige und Verleumdung sind ihre Waffen, geschliffen im jahrelangen Hinterzimmerkampf.

Weil wir gemeinsam gegen Selbstherrlichkeit und Vetternwirtschaft aufgestanden sind, endete vor zwei Jahren die Amtszeit des Sonnenkönigs. Seine einstmaligen Fürsprecher sind aber noch nicht verschwunden und lassen die Drähte zu den Redaktionsstuben glühen – echte Ehrenmänner, ein verschworener Freundeskreis.

Aber was auch immer in großen – und neuerdings kleineren Lettern in der Zeitung steht,  heute, liebe Mitglieder, kommen wir zusammen, um alle Gremien und unseren Präsidenten zu wählen. Insgesamt 24 Kandidatinnen und Kandidaten haben sich beworben, um Verantwortung für den VfB zu übernehmen.

Wir müssen uns bei der Wahl immer die Frage stellen:

Werden sie im Sinne des VfB handeln, im Sinne des Vereins, im Sinne von uns Mitgliedern?

Eine Selbstverständlichkeit, denkt ihr? Ist es leider nicht. Vor kurzem haben nämlich noch Vertreter aus den Gremien den gewählten Präsidenten öffentlich attackiert, um seine erneute Kandidatur zu verhindern.

Wenn es nach ihnen gegangen wäre, hätten wir im März virtuell darüber abgestimmt, ob Thomas Hitzlsperger auch noch das Präsidentenamt übernehmen soll.

Zum Glück haben am Ende diejenigen im Verein die Oberhand behalten, die verstehen, dass es des VfB Stuttgart und seiner über 70 Tausend Mitglieder unwürdig ist, einen gewählten Präsidenten aus dem Amt zu putschen.

Wenn sich Claus Vogt heute dem Votum der Mitglieder stellt, sollen wir zum einen seine Arbeit in den vergangenen 18 Monaten bewerten, zum anderen seine Konzepte und Ideen für die kommenden 4 Jahre.

Wir sollen entscheiden, ob er uns Mitglieder in einer schwierigen Zeit würdig repräsentiert hat, ob er als Vorsitzender des Aufsichtsrats die Interessen des Vereins angemessen vertreten hat.

Heute haben wir zum zweiten Mal die Möglichkeit, zwischen zwei Kandidaten für das Präsidentenamt auszuwählen.

Wir dürfen heute unseren obersten Vertreter wählen, der in den kommenden vier Jahren dafür sorgen soll, dass sich der Verein weiterentwickelt und seine Rolle im Zusammenspiel mit der ausgegliederten Profifußball-AG findet.

Eine anspruchsvolle Aufgabe, für die es Entschlossenheit und Standhaftigkeit braucht, aber auch Einfühlungsvermögen und ein offenes Ohr für die Basis.

Liebe Mitglieder,

das Wohl des VfB Stuttgart ist das gemeinsame Interesse, das uns alle vereint.

Lassen wir uns nicht einreden, dass die wirklich wichtigen Entscheidungen an anderer Stelle getroffen werden.

Lassen wir uns unseren Verein nicht nehmen!

Denn der VfB Stuttgart: DAS SIND IMMER NOCH WIR!

Dankeschön.

Mein erstes Spiel im Stadion: 1980 VfB – HSV 3:2 (Tore: Müller, Kelsch, Allgöwer) Mein schönstes Stadionerlebnis: 1991 VfB – BVB 7:0 (Allgöwer 2, Sverrisson 3, Walter 2) Meine erste Auswärtsfahrt: 1991 BVB – VfB 0:0 Emotionalster Erfolg: 1992 Deutscher Meister, letzter Spieltag B04 – VfB 1:2 (Tore: Walter, Buchwald) Lieblingsspieler: Helmut Roleder, Asgeir Sigurvinsson

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